Liebe Storchenfreund*innen,
uns ist nicht bekannt woher die Schwäbische Zeitung die Informationen für den Bericht am Samstag, den 30.05.2020 genommen hat. Jedenfalls hat der BUND-Aulendorf keine Mitteilung an die Schwäbische Zeitung gesendet.
Wir wollen Sie hiermit über die aktuelle Storchensituation informieren.
Im Storchennest in der Zollenreutestraße brütet das seit Jahren in Aulendorf heimische Storchenpaar Fridolin und Gertrud. Die Feuerwehr – gemeinsam mit dem BUND und der Storchenbeauftragten Frau Ute Reinhard – wollten Ende Mai die Jungstörche beringen. Als die Feuerwehr die Storchenbeauftragte mit der Drehleiter in die Nähe des Nestes brachte, erhob sich der sitzende Storch. Mit großer Verwunderung bemerkte Frau Reinhard, dass kein Jungstorch im Nest war, sondern nur zwei Storcheneier.
Wahrscheinlich sind die Jungstörche während der Kälteperiode gestorben und aus dem Nest geworfen worden. Auch letztes Jahr hatte das Storchenpaar Fridolin und Gertrud keinen Bruterfolg. Offensichtlich hat das Storchenpaar nochmals gebrütet; man spricht von einem Nachgelege. Man kann hoffen, dass in 1-2 Wochen die Jungstörche schlüpfen und Mitte/ Ende Juli eine Beringung stattfinden kann, wenn wetterbedingt alles gut geht.
Das Aulendorfer Schlossnest wurde in den letzten Jahren nicht mehr von den Störchen genutzt. Dieses Jahr brütet erstmals eine Schweizer Jungstörchin mit der Ringnummer SL 572 und einem unberingten männlichen Storch. Wahrscheinlich sind ein oder zwei Jungstörche bereits geschlüpft. Erst, wenn die Jungstörche größer werden, kann man erkennen, wie viele Jungstörche im Nest sind.
Das Storchenpaar in Münchenreute hat ein tolles Nest gebaut. Wie es ausschaut, wird das Storchenpaar dieses Jahr nicht brüten.
Herzliche Grüße
Georg Jünemann und Bruno Sing, BUND-Aulendorf
Donnerstag, 28. Mai um 18.30 Uhr,
Zollenreuterstraße / Ecke Kornhausstraße
Die Aulendorfer Jungstörche erhalten am Donnerstag, 28. Mai, von der Storchenbeauftragten des Regierungspräsidiums Tübingen, Frau Ute Reinhard, ihre Ringnummer. Beginn der Aktion am Storchennest in der Zollenreuterstraße / Ecke Kornhausstraße ist um 18.30 Uhr.
Spannend wird sein wie viele Jungstörche beringt werden können, da ohne Webcam es nicht möglich ist, ins Nest zu schauen. Die Frage lautet, sind es zwei, drei oder gar vier Jungstörche? Das Storchennest ist mit der Drehleiter der Feuerwehr erreichbar, und Frau Reinhard kann alles vom Feuerwehrkorb aus erledigen. Dabei werden die Jungvögel auch auf ihren Allgemeinzustand untersucht, ihre Schnäbel werden geputzt, und sie werden gewogen.
Die Beringung ist auch ein guter Anlass, den Jungstörchen einen Namen zu geben. Die Storchenfamilie ist schon seit Jahren in Aulendorf, und es ist ihr drittes Nest.
Der Storchenmann Fridolin ist bereits seit 2008 in Aulendorf, und die Störchin Gertrud (Ringnummer A7504) ist seit 2011 in Aulendorf. Bei einer erfolgreichen Aufzucht in diesem Jahr wird das Storchenpaar seinem Nest in der Zollenreuterstraße sicherlich die Treue halten. Das Zeitfenster für die Beringung ist recht kurz. Sie sollte erst vorgenommen werden, wenn die Jungstörche etwa fünf Wochen alt und dann genügend robust sind, die Beringungsprozedur zu ertragen. Andererseits sollten sie nicht älter als sechs Wochen sein, denn dann verlieren sie das angeborene Verhalten, dass sie sich bei Gefahr tot stellen und ein Fluchtversuch könnte fatale Folgen haben. Hoffentlich überleben die Jungstörche auch die nächsten Tage bis zur Beringung, dass es nicht geht wie im Vorjahr, als die drei Jungstörche nach Kälteeinbrüchen kurz vor dem geplanten Beringungstermin starben.
Die Storchenküken auf dem Aulendorfer Schloss sind noch sehr klein und werden zu einem späteren Zeitpunkt beringt.
Ob das Storchenpaar in Münchenreute überhaupt Nachwuchs bekommt ist noch ungewiss, da gilt es abzuwarten.
Bruno Sing, BUND-Aulendorf