Am Wochenende sind die ersten drei Küken geschlüpft

Zwei Eier liegen noch im Nest. Bis Anfang Mai wird die Kinderstube mit wie im Vorjahr fünf Küken vollständig sein. Hoffen wir, dass die vorhergesagte Wetterverschlechterung nicht allzu deftig ausfällt und der Storchennachwuchs die erste Bewährungsprobe übersteht.

Auf die Altstörche kommt in den nächsten Wochen Schwerstarbeit zu. Damit die Renaturierung der Schussen zu einer Verbesserung der Nahrungsquellen beiträgt, muss der Bewuchs der Storchenwiese niedrig gehalten werden. Auch in trockenen Wetterperioden mit niedrigem Wasserstand der Schussen müssen die Gräben und angelegten Mulden Wasser führen. Die Küken werden in den ersten Wochen vorrangig mit Regenwürmern gefüttert. Im hohen Gras können die Tiere nichts finden. Für eine erfolgreiche Aufzucht muss die Wiese bereits im Mai abschnittsweise gemäht werden. Die Störche wechseln sich bei der Versorgung ihres Nachwuchses ab. In den ersten drei Wochen bleibt ein Altstorch zum Schutz der Küken ständig im Nest. Durch den erhöhten Nestrand werden die Jungstörche von der Strasse aus erst in etwa zwei Wochen zu sehen sein, wenn sie bei der Fütterung ihre Köpfe recken. Das Wetter wird die Aufzucht wesentlich beeinflussen. Der frühe Schlupftermin kann je nach Wetterentwicklung ein Vor- oder auch ein Nachteil sein. Im Vorjahr haben drei der fünf Küken das kalte Wetter in der letzten Aprilwoche nicht überlebt. Ab Mai war das Wetter dann durchweg ideal und die beiden verbliebenen Jungstörche kamen problemlos durch. Längere Kälteperioden und mehrtägigen Dauerregen können Storchenküken wie andere Jungvögel nur schwerlich überstehen. Es wäre bereits als Erfolg zu werten, wenn das Storchenpaar wie im Vorjahr zwei Jungstörche durchbringen würde. Seit der Wiederansiedlung der Störche im Jahr 2006 sind in Aulendorf erst sieben Jungstörche flügge geworden. Bisher ist noch keiner von ihnen in den oberschwäbischen Raum zurückgekehrt, zumindest konnte noch keine der Ringnummern abgelesen werden.